In den grafischen Arbeiten von Jan Carstensen entstehen die Formen aus dem Figürlichen. Der Künstler zeichnet nach dem menschlichen Körper und geht mit dem
Block vor die Landschaft. Dieses Bekenntnis zur konkreten Naturanschauung ist
aufschlussreich, denn viele Blätter deuten eher auf eine informelle, gestische Niederschrift
hin. Doch Carstensen setzt die freie Imagination nicht absolut. Die Wirklichkeit
liefert eine Vielfalt, die sich annäherungsweise finden, die sich aber nicht
erfinden lässt. Der Kopf bietet nicht ausreichend Speicherplatz für den natürlichen
Reichtum an Gestalt. Ohne konkrete Naturanschauung verarmt die künstlerische
Entwurfs- und Gestaltungskraft.
(Auszug aus einem Katalogtext von Rainer Beßling)
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